Raimund Schöll Consultingpartner

30. JUlI 2020

Angst führt - Emotionale Sparringspartner gesucht

Führungskräfte sind in Krisen mindestens an zwei Fronten gefordert: Einerseits müssen sie für neue harte Pole sorgen, also, zusätzlich zum normalen Business, notwendige Leitplanken und Regeln in kürzester Zeit veranlassen und darauf bestehen, dass sie eingehalten werden. Zu den harten Polen gesellen sich auf der anderen Seite aber auch “softe” Faktoren dazu. Sprich, Entscheider sind in Krisen ebenso gehalten, exklusiv mit den emotionalen Befindlichkeiten der Mitarbeiter umzugehen. Die Emotion Angst spielt dabei eine besondere Rolle. Angst ist keineswegs eine negative, wie oft unterstellt wird, sondern eine überlebensnotwendige Emotion. Hätten wir keine Angst würden wir alle zu Geisterfahrern werden. Angst ist ein wichtiges und notwendiges Verhaltenskorrektiv. Sie verhilft uns dazu, uns in Gefahrensituationen so verhalten, dass wir überleben können. Wenn Mitarbeiter gerade in Krisenzeiten also ängstlich werden oder Ängste entwickeln, wäre Folgendes wünschenswert:

  • Die Angst als etwas Normales ansehen

  • Die Angst beim Gegenüber erkennen

  • Die Angst ernst nehmen

  • Irrationale Ängste abbauen (sofern es geht)

  • Eine möglichst angstfreie Atmosphäre miterzeugen

  • Die Ängste, die man selbst hat, gut kennen und verarbeiten

Weniger zielführend wäre, die Ängste entweder zu katastrophieren oder das Gegenteil: sie zu bagatellisieren. Mitarbeitende auf allen Ebenen brauchen in Krisensituationen keine Fürsorge, wie oft und gern kolportiert. Gesucht sind emotionale Sparringspartner, sprich, Führungskräfte, die es verstehen, mit ihren eigenen und den Ängsten anderer umzugehen.

"Gesucht sind emotionale Sparringspartner, sprich, Führungskräfte, die es verstehen, mit ihren eigenen und den Ängsten anderer umzugehen."