Raimund Schöll Consultingpartner

17. August 2020

Der Dialog - das Tool der Zukunft

Immer wieder erlebe ich, wie wertvoll, belebend und effektiv der Dialog als Gesprächsform in Organisationen sein kann. Im Gegensatz zur Diskussion, die nicht selten ermüdend und anstrengend, ja, manchmal sogar aggressionsfördernd ist. Dialog heißt, ein Thema gemeinsam miteinander zu explorieren, es aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, anstatt es in tausend Einzelteile zu zerlegen und zu zerquatschen. Ich habe erlebt, wie in Teams und anderen Subsystemen völlig neue Arbeitsatmosphären entstanden sind, wenn bewusst von dialogischer Gesprächsführung Gebrauch gemacht wurde. Eine wichtige Voraussetzung dabei ist natürlich, dass man sich darauf verständigt, Raum für Mehrdeutigkeiten bzw. Ambivalenzen zu lassen. Davon lebt der Dialog. Anders gesagt: Man verständigt sich darauf, dass nicht alles sofort entschieden, vereindeutigt oder schubladisiert werden muss. Was für den Dialog besonders spricht, ist, dass er nicht zu früh ein Thema verengt. Angesichts der Komplexität im Business nicht unerheblich, denn allzu oft wird sie einfach nur reflexartig reduziert. Ich setze mich neuerdings wieder verstärkt für die Einführung dialogischer Kommunikationsformen in Organisationen ein und habe gute Erfahrungen damit gemacht. Da diese Gesprächsform allerdings bislang in vielen Organisationen nicht besonders üblich ist, muss sie eingeübt werden. Der Dialog, der einst das Entstehen der westlichen Demokratie in Griechenland mit vorantrieb, ist meines Erachtens das “Tool” der Zukunft – organisational sowie gesamtgesellschaftlich. Wer nach Kreativität, Innovation und Aufbruch verlangt, wird dies nur schwer ohne beherzte dialogische Kommunikation hinbekommen.

"Wer nach Kreativität, Innovation und Aufbruch verlangt, wird dies nur schwer ohne beherzte dialogische Kommunikation hinbekommen."